Ich habe unsere Kinderphysio gefragt, ob sie nicht etwas über die Physio mit Mia schreiben würde, da sie uns ein Mal in der Woche besucht und sich mit Mia beschäftigt. Ich bin froh um ihre Unterstützung und möchte ihr auch herzlich danken, dass sie sich immer so toll und mit viel Geduld um Mia kümmert.
Ich bin Kinderphysiotherapeutin und habe Mia und ihre Mutter Ende September 2014 zu Hause kennen gelernt. Die Kinderphysiotherapie unterstützt die Bewegungsentwicklung von Säuglingen und Kleinkindern, indem sie die Voraussetzungen für normale Bewegungen aktiviert und aufbaut und Bewegungsübergänge spielerisch anbahnt und übt. Dabei orientiert sie sich an der normalen Entwicklung. Die Körperwahrnehmung muss dabei immer mit einbezogen werden, da Motorik und Sensorik voneinander abhängig sind und sich gegenseitig beeinflussen.
Mit der Therapie haben wir dann Anfang November begonnen. Die ersten paar Stunden war Mia meist nur kurze Zeit wach und schaute oder lauschte nach meinen Spielsachen. Ich konnte sie aber doch etwas von der Rückenlage in die Seitlage locken und wieder zurück. Die Mutter und ich haben verschiedene Tageszeiten ausprobiert, um den günstigsten Zeitpunkt für die Physiotherapie von Mia herauszufinden. Nach einigen Wochen wurde es immer besser. Mia war längere Zeit wach und aktiv und in diesen Zeiten auch sehr aufmerksam. Inzwischen kann Mia ihre Aufmerksamkeit über eine längere Zeit auf ein Spielzeug richten. Sie ist sehr interessiert an ihrem eigenen Körper und an verschiedenen Spielsachen, z.B. Ketten, Windrädli, Spielsachen, die tönen und an Musik und Gesang. Sie verfolgt interessiert mit den Augen und strengt sich sehr an, die Spielsachen zu greifen. Sie lauscht ganz konzentriert und beobachtet mein Gesicht und meine Mundbewegungen genau. Auch gibt sie verschiedene Töne von sich und „pläuderlet“ oder lacht mit mir, was mich sehr freut. Ich glaube, dass sie mich inzwischen erkennt. Sie strengt sich unheimlich an, um Dinge zu erreichen, den Kopf anzuheben und sie möchte sich auch auf den Bauch drehen. Mia will vorwärts und nach oben, sie möchte etwas sehen und mitbekommen. Was ich ganz toll finde ist, dass Mia mit uns kommuniziert, sie zeigt ganz genau, was ihr gefällt und was ihr gar nicht gefällt. Wenn sie genug hat und müde wird, kann sie dies auch ganz gut zeigen. Ich rede viel mit ihr und sage jeweils, was ich vermute, was sie mir mitteilen will. Ich bin überzeugt, dass sie dadurch merkt, dass ich sie verstehen möchte. Auch wenn Mia's motorische Entwicklung langsam vorwärts geht, ist für mich ein sehr gutes Zeichen, dass sie einen starken Willen hat und neugierig ist. Diese Motivation ist für mich der Schlüssel für jeden Fortschritt. Ich bewundere Mia's kämpferische Ader und ihre Eltern, die für Mia mit ihrer Liebe ein optimales Umfeld für ihre Entwicklung bieten.
Heide Sterk, Kinderphysiotherapeutin
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