Die Epilepsie konnte man nun mit entsprechender Medikation in den Griff kriegen. Mia ging es soweit gut und deshalb war bald die Entlassung ein Thema. Vor einer Entlassung gibt es meistens ein ausgiebiges Gespräch mit den Ärzten, dieses Mal mit dem Stoffweckselexperten, Stationsarzt und der Neurologin. Damit ich die vielen Fragen die uns beschäftigen nicht vergesse, habe ich mir diese aufgeschrieben, denn zu schnell verliere ich vorlauter Emotionen manchmal den Faden in diesen Gesprächen. Allzu viele Hoffnungen machten wir uns indessen nicht mehr, dass wir auf alle Fragen eine Antwort bekommen werden. Das Gespräch verlief, wie soll ich es sagen, hm ok. Man erklärte uns nochmals was die Epilepsie alles mit sich bringen könnte und das eine gute Beobachtung von Mia wichtig sei.
Im Bezug auf die Handhabung zu Hause mit den Medikamenten und der Überprüfung der Diät von Mia (das Picksen morgens und abends für die Zucker- und Ketonprüfung) soll ich alles in den nächsten Tagen lernen. Ich könnte anschliessend wahrscheinlich schon fast einen Quereinstieg in den Pflegejob machen.
Weiter wurde noch das Thema Sauerstoffabfälle diskutiert und man konnte sich darauf einigen, dass Mia ohne Sauerstoff und Monitor nach Hause gehen kann. Was für ein Glück, wäre dies wirklich ein grosser Zusatzaufwand für zu Hause geworden.
Nebst einigen Fragen die uns bis heute noch nicht beantwortet werden konnten, war nun noch auf meiner Liste: Wie sieht es mit der Lebenserwartung von Mia aus? Eine Frage, auf die die Antwort so schlimm sein kann, dass man sie eigentlich gar nicht stellen möchte und bis anhin wurde das auch noch nie angesprochen. Die Frage hatte soeben meinen Mund verlassen, da bangte es mir schon vor der Antwort.
Es wurde uns erklärt, dass das nächste halbe Jahr für Mia ausschlaggebend sein wird. Macht sie in dieser Zeit gute Fortschritte, erhöhen sich ihre Lebenserwartung, ansonsten wären es eher ein paar wenige Jahre *patsch*. Genau so etwas wollten wir sicherlich nicht hören, auch kommt dazu, dass wir bei einer schlimmeren Krankheit von Mia (Lungenenzündung oder so), über die medizinischer Massnahmen diskutieren werden müssen. Soll heissen, wann soll für Mia medizinisch alles gemacht werden und wann vielleicht nicht mehr. Wie ich in diesem Moment die Fassung waren konnte, weiss ich nicht mehr so genau, erst als das Gespräch fertig war liefen bei uns beiden die Tränen...
Der Nachmittag verbrachte ich anschliessend mit Mia und konnte meine Gefühle oft nicht im Zaum halten, wieso muss das alles unserer Mia passieren.
Die restlichen Tage verliefen zum Glück ohne weiteren unschönen Neuigkeiten und Ende Woche hiess es dann, Mia darf wieder nach Hause. Ein Lichtblick, denn ich kaum erwarten konnte, unsere Maus darf Heim. Wir freuten uns so sehr.
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